Verfasst von: Alexander Grosch | Juni 2, 2008

Wieso wir uns von Affen unterscheiden?


Bei der Geburt teilen wir voller Stolz 98 % unserer Gene mit Affen. Die Frage, wodurch wir uns von ihnen unterscheiden ist demnach nicht völlig abwägig und für das menschliche Selbstbewusstsein von erheblichem Interesse.

Die entscheidende Antwort auf diese Frage ist: Kultur.

Unser soziales Zusammenleben, der soziale Austausch, wie wir unsere Kinder erziehen sind kulturelle Faktoren, die uns von Geburt an verändern. Die kulturelle Ebene beinhaltet noch viele weitere Faktoren, wie Vorurteile, Werte und Normen, Stereotyoen oder Imprints, die für das Branding eine entscheidende Rolle spielen.

Affe - Mensch

Dieser soziale Austausch bestimmt unser Zusammenleben implizit. Deshalb ist es außerordentlich schwierig unsere Normen und Werte durch öffentliche Diskussionen, explizit zu verändern.

Unsere kulturellen Prägungen und frühe Lernerfahrungen wirken in unserem Innern und bestimmen unsere weitere Entwicklung.

Wenn im Zusammenhang von Kultur vom impliziten System geredet wird, mag das erstaunen. Doch die Verbindung zwischen Neurologie und Kultur ist stark. Unsere Kultur wird implizit durch unsere genetischen Hirnstrukturen und Hormone beeinflusst, wirkt aber umgekehrt ebenso direkt auf das Gehirn.

Kultur ist im Stande unsere Gene zu verändern (Scheier, Held (2007), Was Marken erfolgreich macht?, Haufe).

Der kulturelle Einfluss ebenso wie unser Lebensstil können unsere Gene und unser Gehirn verändern. Es sind unser soziales Zusammenleben, unsere Prägungen und Imprints, die den Affen so weit von uns weg bringen.

Ob und wie Kultur wirkt wird in der Hirnforschung erst seit kurzer Zeit unter dem Begriff „Cultural Neuroscience“ untersucht. Die ersten Erkenntnisse sind erstaunlich und birgen großes Potenzial, vor Allem für das internationale Marketing.


Antworten

  1. „Cultural Neuroscience“ ist ein sehr spannendes Thema und vielleicht auch der Schlüssel zur Hilfestellung in Form von sinnvollen Therapien?

    Wenn den Menschen die Kultur abhanden kommt, ist das zu vergleichen damit, daß ein Programm seine Codierung nicht mehr erkennt …

  2. Interessante Idee. Und ja das ist es allerdings. Es lässt sich in vielfältiger Weise weiterführen. Auch hier sind noch ein paar weitere Artikel zum Thema zu finden und es werden noch einige folgen.
    Neben den Erkenntnissen für das Neuromarketing hat die Verbindung zwischen Kultur und Gehirn noch weitere Möglichkeiten für andere angrenzende Wissenschaften zu bieten.

    Dein Blog ist ebenfalls sehr interessant und aufschlussreich. Wird gleich in meine Blogroll aufgenommen.

  3. Nun ja, ich denke in meinem Thema steht man da noch sehr in den Kinderschuhen, weil primär auch keine wirtschaftliche Variante zu entdecken ist – im Gegenteil: Wenn ein Zustand zur Krankheit deklariert wird, haben Betroffene wenig Chancen ihr Potential zu offerieren. Dabei ist es meistens mehr als vorhanden. Erst wenn die soziale Gießkanne leer ist, und eine Besinnung stattfindet, wird man entdecken welche Synergien möglich sind.

    Ich habe mir erlaubt, Dich in meiner Blogroll aufzunehmen. Solche interessanten Artikel darf man ja keiner Leserschaft vorenthalten … 🙂

    LG sunny

  4. Danke, das ist natürlich schön zu hören, dass meine Artikel interessant sind. Ich werde dich nachher auch in meine Blogroll mit aufnehmen…!

    Das Problem, welches du ansprichst ist klar nachzuvollziehen und lässt sich auch auf viele andere Bereiche übertragen. Sofern kein wirtschaftlicher Nutzen dahinter steckt, ist die Finanzierung der Forschung sicherlich schwieriger zu leisten…

    Viele Grüße,

    Alex!

  5. ein affe ist ein lebewesen so wie wir und weiß auch viel mehr schön freut mich nur wer weiß ist ein mensch ein affe ??? hehe 😀


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